Parodontologie

Die Parodontitis – im Volksmund und Werbung oftmals als Parodontose bezeichnet – ist eine der häufigsten bakteriell bedingten Infektionserkrankungen und neben der Karies der häufigste Faktor für frühzeitigen Zahnverlust. Durch die Anwesenheit von Bakterien und fehlerhaften Regulierungen im Immunsystem (Raucher, physischer/psychischer Stress, altersbedingt, genetisch bedingt) kommt es zu einer fortschreitenden Entzündungsreaktion, die zum Abbau des Zahnhalteapparates, Bildung von sogenannten Zahnfleischtaschen bis hin zur Lockerung  oder sogar Verlust der Zähne führt.

Falls die Erkrankung unbehandelt bleibt, kommt es zur Ausbreitung der Erreger im gesamten Körper. Dadurch steigt das Risiko für Herzinfarkt Schlaganfall, Magenkrebs, Diabetes, Lungenentzündungen oder Frühgeburten zu erleiden.

In den aktuellsten Erhebungen zum Thema Parodontitis wurde festgestellt, dass ca. 50% der über 35-Jährigen in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Parodontitis leiden. Die ersten Zeichen für das Vorliegen einer Parodontitis sind Zahnfleischbluten beim Essen und/oder Zähneputzen, schlechter Geschmack, Mundgeruch und die Lockerung von Zähnen. Schmerzen treten erst sehr spät bzw. im Endstadium auf.

Einer der häufigsten Risikofaktoren für das Auftreten einer Parodontitis ist Rauchen. Allerdings fehlen bei Rauchern oftmals die sonst typischen Symptome und frühzeitigen Warnsignale, weil die giftigen Stoffe im Zigarettenrauch die körpereigene Reaktion maßgeblich beeinflussen.

Basierend auf Röntgenbefunden, mikrobiologischen Bakteriennachweisen und klinischer Situation behandeln wir Parodontitis mit modernsten Methoden. Die Therapie umfasst eine minimalinvasive manuelle Kürettage und die unterstützende Anwendung von Ultraschall- /Air Scaler, Lasertherapie, ggf. gezielte Antibotikagabe für ein optimales Behandlungsergebnis.

Bei einer schweren Erkrankung bzw. bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen kann es sinnvoll sein, zusätzlich eine operative Behandlung durchzuführen, um den Fortschritt der Entzündung endgültig zu stoppen. Darüber hinaus kann in einigen Situationen eine Regenration des Zahnhalteapparates durch spezielle OP-Verfahren erreicht werden.

Die Therapie der Parodontitis bekämpft die Ursache und hat das Ziel eine Stagnation zu erreichen. Eine gewisse Anfälligkeit, dass sich der Zustand des Parodonts wieder verschlechtert, bleibt.  Daher kommt es nach einer erfolgreichen Behandlung darauf an, dass eine gründliche häusliche Mundhygiene durchgeführt und ein regelmäßiger Recall zur zahnärztlichen Kontrolle und professionellen Zahnreinigung eingehalten wird.